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Auf dieser Seite lesen Sie Kurzberichte und Eindrücke von unseren Veranstaltungen und gemeinsamen Unternehmungen

 

Gipfelsturm auf die Noppenberger Halde:
Was passiert, wenn man die Natur mal in Ruhe läßt:
von Philipp Elsässer

Herzogenrath, 24. April 2016

Zahlreich waren unsere Vereinsmitgliedern mit Partnern und Kindern erschienen, um einen der höchsten Gipfel in der Aachener Nordkette, die Noppenberger Halde zu bezwingen. Unser Verein hatte eingeladen, durch unser Vereinsmitlied Günter Kalinka von der Geschichte dieses künstlichen Berges zu erfahren, das besondere Biotop um und auf dem Berg kennen zu lernen und die bemerkens- und schützenswerte Flora und Fauna zu entdecken.

Die Halde entstand über Jahrzehnte aus dem Abraum der Alsdorfer Gruben. Sog. "totes" Gestein und magere Kohle aus dem Randbereich der Flöze wurde mit Wasser vermischt auf die Halde gepumpt und wuchs im Laufe der Jahre zu diesem gewaltigen Abraumberg an. Mit der Einstellung des Bergbaus in den Aldsorfer Gruben im Jahr 1983 endete auch der Aufwuchs der Halde.

Abgesehen von wenigen Aufforstungsmaßnahmen blieb die Halde weitestgehend sich selbst überlassen - im Laufe der Jahre wurde der Berg von allerlei Pflanzen und Tieren besiedelt, die jeweils ihnen genehme Standorte einnahmen. Am Fuß der Halde, wo sich das ablaufende Wasser in Teichen sammelte, entstanden große Teiche mit Schilfdickichten; am Rande der Teiche Gehölze mit den Pionierpflanzen Weide, Birke, Weißdorn.

An den Hängen schließlich siedelten sich Pflanzengesellschaften an, die gut an Extremstandorten (Trockenheit, krage Böden, starke Sonneneinstrahlung) gedeihen können. Im oberen Bereich der Halde, wo diese Bedingungen noch stärker ausgeprägt sind, aber wo ebenso oft ein eisiger Wind herrscht, überleben nur die zähesten und genügsamsten Pflanzen.

Je nach Bereich, Pflanzenbewuchs und klimatischen Zonen siedelten sich um oder auf der Halde zahlreiche Tierarten an, nicht wenige davon selten und einige sogar endemisch für die Region. Die Palette reicht von Niederwild (Rehe, Fasane) über mehr als 70 Vogelarten bis hin zu zahllosen Insektenarten.

Dies alles, so Günter Kalinka, konnte nur entstehen, weil der Halde ihre eigene Entwicklung "gegönnt" wurde. Bis auf wenige Bäume, insbesondere Pappeln, die gezielt gepflanzt wurden, haben sich praktisch alle anderen Pflanzen und Tierarten im Laufe der Zeit spontan - in dem Maße, wie die Bedingungen für ihr Gedeihen vorhanden waren oder sich verbessert haben - eingefunden und den Berg besiedelt. Heute ist die Noppenberger Halde ein Kleinod für Naturkundler, ein Refugium für viele Tier- und Pflanzenarten und seit einigen Jahren auch Naturschutzgebiet.

Nach einer Umrundung der Halde wagten wir schließlich den gefährlichen Einstieg in die Ostwand. Unsere Strapazen wurden durch den Rundumblick von der Kuppe aus mehr als reichlich belohnt: Trotz des recht wolkigen Wetters konngte der Blick bis in die Eifel, das Dürener Land und im Norden sogar bis fast an den Rhein schweifen.

Eine gelungene Exkursion, die allen Beteiligten etwas gebracht hat! Dank und Applaus an den Bergführer Herrn Kalinka!

Anmerkung des Verfassers: Die Noppenberger Halde erinnert, von Herzogenrath-Straß aus gesehen im Winter, und besonders bei Schnee, sehr  an den Kilimandscharo. Wenn der Wind den Schnee in die steil abwärts laufenden Rinnen geweht und die dunklen Rippen freigelegt hat, könnte man tatsächlich meinen, man blicke auf den Kibo-Gipfel dieses großen Bruders der Halde.
 

 Bilderstrecke:

 

Die Noppenberger Halde

 Basislager

 Motivationsansprache

 

Moses weist seinen Hunden das gelobte Land

 

 Mühsamer Anstieg über die Zopper Direttissima

 

 Kurz vor dem Verlassen der Baumgrenze

Geschafft! Nasen in den Wind!

 

ALS-Busch, Siersdorf, Sophienhöhe

 

Noppenberg, Straß

Busch

 

 Wieder im Flachland und Vorfreude auf die Einkehr

 

 

Unser Besuch im Bayer Bee Care Centre BBCC in Monheim am 24. März

Mit einer recht starken Gruppe aus Imkern und Familienangehörigen besuchten wir am 24. März die Firma Bayer. In der Zentrale dieses Weltkonzerns in Leverkusen erfuhren wir Hochinteressantes aus der Geschichte des Konzerns und den derzeitigen Geschäftsfeldern. Eine Ausstellung und verschiedene kleine Demonstrationen darüber, wie Chemie "funktioniert", lockerten das Programm auf und rundeten es ab.

Nach dem gemeinsam im Bistro eingenommenen Mittagessen ging es nach Monheim ins BBCC, dem eigentlichen Ziel unserer Fahrt. Dort erläuterte uns Herr Klockgether,  freier Berater bei Bayer CropService, welche Beiträge Bayer im Laufe der Jahrzehnte für die Gesundheit und den Erhalt der Bienen geleistet hat.

(Kritische Anm. d. Verf:: Man muß wohl zugestehen, dass dieser Beitrag signifikant war, insbesondere bei der Bekämpfung der Varroa - ohne Perizin wäre die Biene und mit ihr die Imkerei bei uns sonst wohl schon ausgestorben. Allerdings ist im Laufe der Jahre wenig an neuen Wirkstoffen und Verfahren entwickelt worden. Bezeichnender Weise heißt der betreffende Geschäftszweig von Bayer denn auch CropService - dies weist also eher auf Pflanzenschutz statt auf Bienenschutz hin. Das BBCC ist diesem Pflanzenschutz untergeordnet; in punkto Bienengesundheit geht es möglicherweise eher darum, allzu gravierende Schäden durch Pflanzenschutzmittel an den Bienen zu vermeiden, als aktiv die Bienengesundheit zu fördern - worauf die Bezeichnung "Bee Care" doch eigentlich schließen ließe.)

Immerhin gestaltete Herr Klockgether, nach eigener Aussage selbst Imker, die Präsentation umfassend und spannend.  Leider war aufgrund der Witterung ein Besuch bei den Bienen nicht möglich - auch Bayer ist es noch nicht gelungen, ein Mittel zu entwickeln, mit dem die Bienen kälteresistent sind!

  

 

Wie werden neue pharmakologische Wirkstoffe entwickelt? Computergestützters "Andocken" eines Wirkstoffes in eine Zellstruktur.

 

 

 

 

Eingang zum Bayer Bee Care Center auf dem Bayer CropService-Gelände in Monheim

 

 

Der Erzfeind der Bienen und der Imker in Großformat

 

 

Herr Klockgether beim Vortrag

 

 

Der "Landelijke Open Imkerdag":

Zu Besuch bei unseren Imkerfreunden in Mergelland

Am Samstag, den 14 Juli besuchten meine Frau und ich unsere limburgischen Imkerfreunde, die aus Anlaß des landesweiten offenen Imkertages zu verschiedenen Aktionen rund um das Thema "Bienen" und "Imkerei" eingeladen hatten.

Das diesjährige Thema hieß "Houden van bijen" - was sowohl "Bienen halten"  als auch "Bienen lieben"  heißen kann - ein gut gewähltes Wortspiel! An drei verschiedene Standpunkten wurden Aspekte der Imkerei und deren Rolle innerhalb der Zusammenhänge in der Natur dargestellt. Die drei Standorte waren in eine (Fahrrad-)Tour integriert, zu der eine detaillierte Routenbeschreibung verfügbar war.

Drei Stationen - drei Themen
Am Start der Tour gab es ein Video über das Leben der Bienen bzw. des Bienenvolkes. Ein Imker erläuterte verschiedene Bienenprodukte und ihre Wirkungen auf den menschlichen Organismus. An der zweiten Station (Bienenstand in einer Obstplantage) wurde die Rolle der Bienen bei der Bestäubung verdeutlicht. Am Endpunkjt der Tour schließlich, im "Kasteeltuin Oud Valkenburg",  konnten in einem liebevoll angelegten Garten im Schloßpark anhand von Schautafeln, verschiedenem Gerät und Schauvölkern Eindrücke von Abläufen und Handgriffen in der Imkerei gewonnen werden.

Abgerundet wurden diese visuellen und "handgreiflichen" Informationen durch reichhaltiges und gut gestaltetes Informationsmaterial.

Insgesamt bot sich dem Besucher und Mitmacher eine gut konzipierte Veranstaltung dar, die zum Nachahmen anregen (auch auf Vereinsebene!) sollte. Trotz des schlechten Wetters (während unseres Aufenthalts im "Kasteeltuin" ging ein wahrer Wolkenbruch nieder), nahmen eine ganze Reihe von Leuten das Angebot an. An Bienenflug und Demo-Schleudern war freilich nicht zu denken...

Leider konnten wir wegen des miserablen Wetters die Tour nicht wie geplant mit dem Fahrrad unternehmen. Aber auch im Auto war es entspannend und bereichernd, durch die liebliche südlimburgische Hügellandschaft, über enge Sträßchen und schmucke Dörfer zu rollen. Eine sehr schöne Ferienlandschaft, die von uns aus gesehen gleich über der Grenze liegt!

Philipp Elsässer

 

Stand "de Heerlijkheid" von Imker Crombag in einer Obstanlage in Terblijt

 

Schaubienenkasten (3 Waben DN) im Kasteeltuin Oud Valkenburg

 

Stellwände mit aktuellen Informationen zum Offenen Tag

 

 

Anwesende Imker geben bereitwillig Auskunft an Besucher

 

Uriger Lehrbienenstand im Kasteeltuin

 

Der Lehr- und Schaubauerngarten, im Hintergrund das Mühlengebäude

 

 

Der Lehr- und Schaubauerngarten im Kasteeltuin

 

 

 

Backofen (oben) und Brennholzlager

 

Kasteel Oud Valkenburg, ein prächtiges Wasserschloss im Tal der Geul

 

Stattliche Hofgüter, in Mergelstein errichtet...

 

Über Zuid-Limburg weint der Himmel....

 

Blühflächen in Kohlscheid-Dornkaul: Eine Augenweide!

Wie in den monatlichen Versammlungen regelmäßig angesprochen, konnten wir dank der finanziellen Unterstützung der Fa. cleanLaser (Kohlscheid, Dornkaulstraße) und der Stadtratsfraktion von Bündnis 90/dieGrünen zwei recht große Areale mit Blumensamen einsäen und damit die Nahrungsgrundlage für viele Insekten in der ansonsten kargen Agrarlandschaft wenigstens für einige Zeit verbessern.

Zum einen stellte die Fa. cleanLASER eine Fläche (für einen im kommenden Jahr geplanten Erweiterungsbau vorgesehen) zur Verfügung. Die Geschäftsführung spendierte sogar noch das Geld für den Kauf der Samenmischung "Gönninger SommerPracht" von der Fa. Fetzer! Unser Imkerverein schließlich deckte die Kosten der Bodenbearbeitung und der Aussat mit einem kleinen Zuschuß ab.

Auch die Ratsfraktion der Grünen erklärte sich spontan zu einer kleinen Unterstützung bereit. Damit wurde  die Samenmischung "Mössinger Sommer" beschafft. Die Fläche dafür wurde uns von Herrn Pohen aus Aachen-Soers zur Verfügung gestellt. Am 1. Mai schließlich fand die Einsaat der beiden Flächen statt. Herr  Pohen bereitete den Boden mit dem Traktor vor und säte die beiden Flächen von Hand ein. Auch die beiden Geschäftsführer von cleanLASER, Herr Büchter und Herr Barghausen, waren zugegen und dokumentierten diese wichtige Etappe im Projekt fotografisch.

Was lange währt...

Wegen des kalten Wetters dauerte es einige Zeit, bis die Samen keimten; der Zuwachs war in der kühlen Zeit minimal. Als aber dann die Temperaturen stiegen und besonders auch die Nächte wärmer wurden, entwickelten sich die Pflanzen rasant! Um den 20 Juni zeigten sich die ersten zaghaften Blüten, aber schon am 25. Juni konnte man einen bunten Blütenteppich bewundern! Natürlich haben unsere Freunde, die Wildbienen, Hummeln, Käfer und Schmetterlinge sogleich Besitz von der Fläche ergriffen - es summt und brummt, es  flattert und gaukelt, daß es eine wahre Pracht ist!

Den Beteiligten und Spendern danken wir für die Unterstützung: Dem Landwirt, Herrn Pohen, und der Fa. cleanLASER für die Flächen, der Ratsfraktion der Bündnis 90/dieGrünen und der Fa. cleanLASER für das Sponsoring der Samen. Und Genannten für's spontane Mitmachen!

Eine besonders schöne Sicht auf die große Fläche bei cleanLASER hat man aus der Kantine der Firma. Die Beschäftigten dort sind voller Begeisterung über den Anblick! Wie es aussieht, werden die Blumen noch bis in den Herbst hinein blühen und eine Insekten- und Augenweide sein.

Wie geht es weiter?

Das Zwischenfazit ist also positiv. Es bleibt zu hoffen, daß sich ähnliche Projekte mit den gleichen oder auch anderen Akteuren auch in den kommenden Jahren realisieren lassen! Möglichkeiten gibt es an jeder Ecke! Man muß sie nur sehen! Und: Fragen kostet nichts!

Seit dem 7. Juli stehen nun auch zwei kleine Bienenvölker am Rande der Fläche. Die Immen hoffen, dass das Wetter endlich besser werden möge und sie vom reichen Angebot an Nektar und Pollen profitieren mögen!Vielleicht bietet sich ja noch einmal die Möglichkeit, ein wenig von diesem sicherlich besonderen Blütenhonig zu ernten!

 

 

Blick über die Blühfläche auf des Firmengebäude der Fa. cleanLASER

 

 

Totalansicht

 

 

Detail

 

Blick aus der ersten Etage der Fa. cleanLASER auf die Blühfläche. Rechts oben wurde die vor dem Bau des Parkplatzes abgetragene Muttererde aufgeschüttet. Dort sind sehr viele Ackerkräuter gekeimt und haben den Blumensamen das Leben schwer gemacht.

 

Die etwas kleinere FlächeFläche an der Konrad-Zuse-Straße

 

Grillfest am 30.Juni 2012 bei Herbert Gerhards

Am 30 Juni trafen wir uns bei Familie Gerhards im Garten zum Grillen und geselligen Beisammensein. Dank der Initiative von Herrn Mlynek und zahlreicher Helfer konnten wir uns an Gegrilltem, leckeren Salaten und kühlen Getränken erfreuen.

Für ein paar Stunden standen einmal nicht Honig oder Varroa im Vordergrund. Besonders gefreut haben wir uns über die Teilnahme unseres Ehrenmitgliedes Eckard Wollenberg.  Und, was man in diesem üblen Sommer ruhig einmal anmerken darf: Es blieb trocken!

Bis in den frühen Abend hinein wurde erzählt und geklatscht, geschmunzelt und gelacht, gegessen und getrunken. Auch in den kommenden Jahren sollte sich ein Anlaß finden, diese gute Idee noch einmal umzusetzen!

Herrn Mlynek, Familie Gerhards, allen Helfern und Spendern ein herzliches Dankeschön!

 

 

 

 

 

Bericht von der Wurmtalexkursion unter der Führung von Günter Kalinka

im April 2012

 

Der Bienenzuchtverein Bardenberg-Alsdorf hatte für den 14.04.2012 zu einem naturkundlichen Spaziergang im Wurmtal im Bereich Teuterhof – Paulinenwäldchen geladen.

Die Führung der Wanderung übernahm Günter Kalinka, ein ausgewiesener Wurmtalspezialist, der mit Fauna, Flora, Geschichte und Geologie des Wurmtals bestens vertraut ist und bereits in den vorherigen Jahren sehr interessante und aufschlussreiche Führungen durch das Wurmtal für den Imkerverein durchgeführt hat.

Entsprechend groß war das Interesse an der angekündigten Wanderung: Nachdem die Veranstaltung in der Presse angekündigt worden war, schlossen sich uns zahlreiche "Nicht-Imker" -Naturfreunde an.

Nach kurzer Begrüßung durch den Vorsitzenden des Bienenzuchtvereins Bardenberg-Alsdorf am Treffpunkt bei dem Restaurant „Teuter Wiesen“, Herrn Herbert Gerhards, übernahm Herr Kalinka nach ebenfalls kurzer Begrüßung die Führung der Wanderung.

 

 

 

 

Sichtlich in seinem Element begann sein Vortrag mit einem kurzen Umriss der wichtigsten Gegebenheiten des Wurmtals und der Bergbaugeschichte des umliegenden Terrains.

 

Das Wurmtal ist ein 445 ha großes Naturschutzgebiet und somit das größte zusammenhängende Naturschutzgebiet im Kreis Aachen.

Es ist ein Kerbsohlental, das sich teilweise sehr steil in die nördlich von Aachen gelegenen Gebiete einschneidet. Typisch für diese Bereiche in der unverfälschte mäanderhafte Verlauf der Wurm zwischen Aachen und Herzogenrath inmitten von offenen, vielfach landwirtschaftlich genutzten Talauen.

 

An manchen Stellen ist das Wurmtal nur einige hundert Meter breit; entsprechend nah rückt die Zivilisation in den bevölkerungsreichen Gegenden an das Naturschutzgebiet heran.

Außerdem erfreut sich das Wurmtal in der Freizeit als Naherholungsgebiet besonderer Beliebtheit. Dementsprechend hoch sind die Anforderungen an den Naturschutz.

Umso erfreulicher ist, dass das Naturschutzgebiet 217 registrierten Vogelarten Heimat bieten kann. Dies stellt von der Anzahl der Vogelarten die Hälfte aller in Europa registrierten Arten dar.

Die absolute Naturbelassenheit des mäanderhaften Wurmverlaufs zwischen Aachen und Herzogenrath stellt in naturkundlicher Gesamtschau ein Kleinod dar. So ist es nicht verwunderlich, dass das Wurmtal im Jahre 1989 als Naturschutzgebiet seitens der Landesregierung NRW anerkannt worden ist. Darüberhinaus ist ihm im Jahre 1999 der Status eines FFH (Fauna-Flora-Habitats) nach der Richtlinie 92/43/EWG durch die Europäische Union verliehen worden.

Von dem Standort der ersten Station ist der Auenbereich in der Nähe des Reitergestüts Teuter Hof sichtbar. Im Großbereich des heutigen Restaurants „Teuter Wiesen“ befand sich bis Anfang des letzten Jahrhunderts die Grube Teut. Diese hatte eine wechselvolle Geschichte. Erwähnenswert ist zum einen die festungsartige aber letztlich unfunktionale Gestaltung des Förderturms; zum anderen die nach dem damaligen Stand der Technik absolut fortschrittliche Bewetterung mit einem Ventilator. Die Anzahl von Unglücksfällen war daher vergleichsweise gering.

Nicht zuletzt auch wegen großer Bodenverwerfungen im Bereich des heutigen Teuter Hofes wurde der Betrieb der Zeche im Jahre 1904 planmäßig eingestellt.

Auf dem weiteren Weg gelangt man zur Adamsmühle. Diese wurde erbaut im Jahre 1616 und diente als Korn- und Ölmühle bis 1905. Die Mühlenbewirtschaftung musste aufgrund teilweiser Verlagerung des Bachbettes eingestellt werden.

 

 

 

In diesem Bereich des Wurmtals, wie auch in vielen anderen Bereichen, fand früher eine intensive Niederwaldbewirtschaftung statt. Besonders ins Auge fallend ist der allerorts vorzufindende Bestand an Hainbuchen. Dabei diente ein Baum als Wurzeltrieb. Dieser Wurzeltrieb wurde jedoch immerzu beschnitten, so z.B. für den Bergbau.

Nach dem Beschneiden wuchsen immer neue Triebe heran, die dann wiederholt ab- bzw. beschnitten wurden. Der auf den Bildern teilweise erkennbare Wurzelbecher dürfte daher locker 500 bis 600 Jahre alt sein. Auf diesem sind nun im Laufe der Zeit mehrere Bäume gewachsen; weite Teile des Wurzelbechers sind von Laub etc. verdeckt.

 

 

 

 Das Holz der Hainbuche ist sehr hart; es fand daher als Holz für den Stollenausbau im Bergbau und in der Stellmacherei sowie als Brennholz besondere Verwendung.

Heutzutage wird das Holz der Hainbuche vornehmlich zur Herstellung von Parkett verwendet.

Diese sowie die auf dem folgenden Bild abgebildete sogenannte „Schneitelbuche“ dienten der sogenannten Schneitelung, einer dauerhaften Holzbewirtschaftung durch regelmäßigen Schnitt (s.o.) unter anderem auch für Einstreu und Tierfutter.

 Die wiederholt vorgenommenen Schnitte sind an diesem Exemplar besonders gut zu erkennen.

 

Ein weiterer im Wurmtal vielerorts anzutreffender Baum ist die Kirsche. Auch ihr Holz gilt als sehr hart. Es fand im Bau von Leitungssystemen und Pumpenbereichen große Verwendung. Dieses Holz war im dem mühlenmäßig dicht besiedelten Wurmtal äußerst gefragt; deren Anbau bzw. Wuchs wurde daher gefördert und gerne gesehen.

Kirschbäume erkennt man an den ringförmig eingeschnittenen Baumstämmen.

Die Kirsche ist für die Imkerei von großer Bedeutung. Sie gehört mit zu den ersten Massentrachten und wird gerne von den Bienen angeflogen; an Ihrer Blüte orientiert sich der Imker gerne in Bezug auf seine Honiggewinnung. Als grobe Faustregel gilt, dass mit Beginn der Kirschblüte die Honigräume in der Magazinimkerei aufgesetzt werden können.

 

 

 

Das Wurmtal stellt auch aus geologischer Sicht ein äußerst interessantes Terrain dar.

Die in dem folgenden Bild sichtbaren Gesteinsmassen stellen eine Schicht der unteren Obercarbonzeit dar; das Alter der sichtbaren Felsen wird auf ca. 300 Mio. Jahre geschätzt.

 

 

Für Fachleute besonders interessant sind hier stellenweise in den Felsen zu beobachtenden Rippelmarken, welche in der hier so nach außen tretenden Form (Mitte des Bildes), recht selten sind.

 

Auf dem weiteren Weg in Richtung Obelisk und Paulinenwäldchen wird die Wurm mit Hilfe einer Brücke überquert.

 

 

 

 

 

In unmittelbarer Nähe wurde hier 1911 eine Kläranlage errichtet, die bis weit in die neunziger Jahre modernisiert wurde und auch heute noch in Betrieb ist.

Die darin zu Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts verbaute Technologie war ebenfalls bahnbrechend; es handelt sich dabei wohl um die erste Kläranlage mit biologischen Klärabläufen im damaligen Deutschen Reich.

 

 

 

Die Wurm ist ein fließendes Gewässer, welches sich im oberen Bereich überwiegend aus geklärten Abwässern zusammensetzt. Durch Verbesserung der Klärmechanismen konnte die Verschmutzung soweit heruntergefahren werden, dass keine Geruchsbelästigung nicht mehr vorliegt.

Das nunmehr durchsichtige Wasser ist nach wie vor nicht unerheblich bakterienbelastet, beherbergt aber zunehmend immer mehr Arten von Fischen.

Neben der recht anspruchslosen Schmerle und dem Döbel finden dort auch zunehmend die Forelle und der Hecht Heimat. Die Anzahl der Fischarten hat sich mittlerweile auf 27 erhöht; Tendenz steigend.

 

Im Frühjahr sind besonders jene Kräuter im Wurmtal vertreten:

 

Scharbockskraut; die auf dem folgenden Bild abgebildete unterirdische Knolle enthält sehr viel Vitamin C. Daher wurde diese auch gegen die Bekämpfung des Skorbuts (SkorbutskrautàScharbockskraut) eingesetzt

 

 

 

Waldsauerklee; diese Pflanzen als Frühblüher stellen eine Bienenweide dar. Durch Darreichung von süßem Nektar ist der Anflug durch Bienen und Hummeln und damit die Bestäubung gesichert. Sie enthalten viel Oxalsäure und sind für den Verzehr z.B. in Form von gehackten Blättern in Salaten, Soßen und Suppen nur in geringer Dosierung geeignet. Sofern Sauerklee massenhaft auftritt, kann er für das Vieh giftig sein.

 

 

Buschwindröschen; diese Pflanze ist auch landläufig als Waldanemone bekannt;

die grundsätzlich weißen Blütenblätter färben sich über rosa bis nach rot, je nach Kälte des Standortes.

Der Blühbeginn des Buschwindröschens (schon Anfang März) gilt als das Einsetzen des Erstfrühlings.

Im übrigen ist die Pflanze giftig und zum Verzehr nicht geeignet.

 

Auf dem weiteren Weg in Richtung Hochwald passiert man eine auf einem Erdwall linienförmig aneinandergereihte Ansammlung von Buchenbäumen (Hainbuchen; s.o.).

Es handelt sich dabei um einen Teil des ehemaligen Aachener Landgrabens ( auch genannt: Aachener Landwehr) .

 

 

Dieser stellte die Außengrenze des mittelalterlichen Aachener Reiches dar. Er bestand aus einem Wall mit beiderseitigem Graben. Die Wallkrone war mit einer dichten Buchenhecke bepflanzt. Diese Hecke wurde im Mittelalter jährlich auf Mannshöhe zurück geschnitten, um ihren Wuchs zu verdichten und zu verfestigen.

Die Äste wurden geknickt, mit anderen Ästen verflochten und auch in den Boden zum erneuten Ausschlagen gesteckt. Als Untergehölze und Lückenfüller verwendete man Heckenrosen, Weißdorn, Schwarzdorn, Ilex und auch Brombeersträucher.

Ein höherer Bewuchs wurde nicht zugelassen.

Der hier noch erahnbare, über die Jahre jedoch verwilderte Teil des Landgrabens dürfte um die Mitte des 15. Jhdts. errichtet worden sein.

 

Im weiteren Verlauf der Wanderung in Richtung Hochwald unterhalb Paulinenwäldchen kann man noch Teile einer Hochwaldbewirtschaftung erkennen.

Dieser Waldteil diente den Herren von Schönau und von Heyden als Jagdrevier.

Forstbetrieb sowie Niederwaldbewirtschaftung waren daher auf schärfste verboten.

In diesen sogenannten Bannwaldbereichen konnte sich der Wald in der Vergangenheit daher „ungestört“ hochwachsend entwickeln.

Augenfällig sind die durchweg starkstämmigen Waldbereiche mit entsprechend hohem und auch dichtem Kronenwuchs, welcher sich dachartig über den Wald spannt.

Eindrucksvoller Zeuge ist die hier auf dem Foto abgebildete Eiche mit einem geschätzten Alter von ca. 800 Jahren.

Gravierende Sturmschäden sind in solchen Bereichen kaum anzutreffen. Aufgrund der dachartigen Kronendichte kommt es allenfalls zu Astbrüchen, nicht jedoch zu spektakulären Entwurzelungen. Jedoch unterliegen auch solche Waldbereiche der Forstwirtschaft, welche gewissen Zielvorgaben unterlegen ist, so dass ein Hochwald in Reinform auch hier nicht mehr vorzufinden ist.

 

 

 

Alsdann ging es wieder Richtung Teuter Hof und man ließ den sehr informativen und in viel frischer Luft genossenen Spaziergang bei Kaffee und Kuchen in der Gastronomie „Teuter Hof Hüttn" gesellig ausklingen.

 

An dieser Stelle sei ein besonderer Dank an Günter Kalinka gerichtet, der zum wiederholten Male uns bei einer Wurmtalwanderung die dort vorkommende Natur und auch geschichtliche Hintergründe betreffend das Wurmtal mit tiefgründigem Fachwissen auf sehr anschauliche Art und Weise nahe gebracht hat.

 

 

 

Herzogenrath, im April 2012

 

Werner Beeretz

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fotos vom Printenkegeln am 1. Dezember 2011 im "Kegel-City" in Kohlscheid:

 

  Gesellige Runde

Diese leckeren Preise wurden heiß umkämpft!

Profi am Werk

 

 

So was mache ich mit links!

 

Obwohl über die Ergebnisse sauber Buch geführt wurde....

 

...hätten wir uns das gleich sparen können, denn Familie Mlynek gewann sowieso (fast) alles!

 

Der Imkerverei Bardenberg-Alsdorf mit einem Stand auf dem Weihnachtsmarkt in Bardenberg vom 16. bis 20 November 2011

 

Das Wetter war ideal: währden der fünf Tage war es trocken und bis auf einen Abend auch erfreulich mild. Trotzdem war der Glühweinstand ständig belagert! Aber auch Honig und Kerzen fanden ihre Abnehmer. Für viele Kunden war es eine Offenbarung, daß es in der Gegend tatsächlich Imker gibt und man seinen Honig nicht im Supermarkt kaufen muß! Und so ganz nebenbei wird der Imker auch die eine oder andere Information über Imkerei, Bienen, Honig und Wachs los... Eine Ermutigung, mit solchen Aktionen häufiger in die Öffentlichkeit zu gehen!

 

Der Imkerverein Bardenberg-Alsdorf mit einem Stand auf dem 7. Streuobstwiesenfest der StädteRegion Aachen in Gut Melaten am 25. September 2011

 

Die Thematik des vorgenannten Festes betrifft die sogenannten Streuobstwiesen, für deren Erhalt und Neuanlage sich der Mitveranstalter NABU (Naturschutzbund Deutschland e.V.) unter anderem stark einsetzt.

Die sogenannte Streuobstwiese, regional auch einfach Obstwiese genannt, auch bekannt unter den Begriffen Bongert oder Bitz, stellt eine traditionelle Form des Obstanbaus dar. Besonders auffällig im Gegensatz zu den zumeist niederstämmigen Obstplantagen ist die Zusammensetzung des Baumbestands aus hochstämmigen Bäumen verschiedenen Alters, unterschiedlicher Arten und aus robusten Sorten mit zumeist regionalem Bezug. Synthetische Behandlungsmittel sind der Streuobstwiesenbewirtschaftung fremd. Im Regelfall unterliegen Streuobstwiesen einer Mehrfachnutzung. Die hochstämmigen Obstbäume in zumeist ungezwungener von größeren Abständen geprägten Anordnung erlauben neben der Obernutzung (Obsterzeugung) auch eine sogenannte Unternutzung (Viehweide, Heugewinnung).

Der Streuobstanbau wurde vor allem im 18. Jahrhundert von oberster regierender Stelle gefördert und trug wesentlich zur Ernährung der Bevölkerung bei. Durch die Intensivierung der Landwirtschaft und dem vermehrten Schaffen von Bauland reduzierte sich die Anzahl von Streuobstwiesen ab der Mitte des letzten Jahrhunderts erheblich.

Neben landwirtschaftlichen Aspekten und geländegestaltenden Funktionen stellen Streuobstwiesen auch eine Herberge für eine artenreiche Fauna und Flora dar.

Die aus verschiedenen Gräsern, Kräutern und niederen Stauden zusammengesetzte Krautschicht ist zumeist starker Sonnenbestrahlung ausgesetzt und weist daher eine erhebliche Vitalität auf.

Die Honigbiene hat neben anderen Insekten die Aufgabe, für die Bestäubung und somit den Erhalt des artenreichen Pflanzenbestandes Sorge zu tragen. Für diese Aufgabe ist die mit Personal bestens ausgestattete staatenbildende Honigbiene mit der weiteren Eigenschaft der sogenannten Blütenstetigkeit (Anfliegen von Blüten der gleichen Pflanzenart) bestens geeignet.

Biotop und Honigbiene stehen in einem wechselseitigen Verhältnis und profitieren voneinander,  was bei der zunehmend zu beobachtenden Verödung von Anbauflächen in ebenso zunehmendem Maße nicht mehr gewährleistet ist.

So verwundert es nicht, dass sich auch breite Teile der Imkerschaft an der Gestaltung von Arealen für Streuobstwiesen und angrenzenden Blühstreifen aktiv beteiligen.

Blühstreifen wurden, wie auf den folgenden Fotos zu erkennen, unmittelbar in der Nähe von Gut Melaten unter Mithilfe der Imkerkollegen Herbert Gerhards und Günter Kalinka vom Bienenzuchtverein Bardenberg-Alsdorf angelegt.

 

 

 

 Wie auf den Ablichtungen zu erkennen, gestaltet sich die auf der rechten Seite eingesetzte Mössinger - Mischung als die vergleichsweise artenreichere. Dementsprechend war dort auch ein sehr breitgefächertes Spektrum an Insekten, u.a. auch die Honigbiene vorzufinden.

 

In diesem Jahr war der Bienenzuchtverein Bardenberg-Alsdorf mit einem eigenen Stand bei dem Obstwiesenfest vertreten.

 

 

 

An mitgebrachten Werkzeugen, Schautafeln und Beutenteilen konnte dem interessierten Publikum das facettenreiche Phänomen der Honigbiene sowie die vielschichtige und interessante Materie der Imkerei anschaulich nahe gebracht werden. Entsprechend groß war das Interesse bei Jung und Alt.

 

 

 

Ferner wurden Imkereierzeugnisse angeboten, wie verschiedene Honigsorten, Honigprinten, Kerzen, Propoliscreme und Blumensamenmischungen, welche rundweg regen Absatz fanden. Besonders die zum Verkosten angebotenen Honigproben und Honigprinten fanden sehr großes Interesse bei den Kleinsten.

 

 

Resümierend aus den vielen Gesprächen vor Ort mit dem interessierten Publikum ist festzuhalten, dass das Phänomen der Honigbiene , ihre Staatenbildung mit Sozialstrukturen, besonders ihr Wert für die Erhaltung der Natur sowie das komplexe Thema der artgerechten Imkerei nicht zuletzt auch wegen des letzten dramatischen Bienensterbens vor einigen Jahren zunehmend ein stärkeres Interesse in der Bevölkerung findet.

Daher stand die Präsenz des Imkervereins mit einem Stand bei dem Obstwiesenfest vordergründig unter dem Aspekt, das breite, naturorientierte Publikum über den Wert der Honigbiene fundiert zu informieren und den gfs. tiefergründig interessierten Besucher für die Bienenhaltung z.B. in Form von Bienenkiste, Bienenwinterhotel oder noch besser für die Imkerei zu gewinnen.

Von der Mitnahmemöglichkeit entsprechenden Infomaterials mit Kontaktadressen wurde jedenfalls reger Gebrauch gemacht.

Und hier zum Abschluss noch einige Bilder vom Obstwiesenfest, das aus Sicht des hiesigen Imkervereins nicht zuletzt auch wegen des besonders guten Wetters als voller Erfolg zu werten ist.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Herzogenrath, den 06.10.2011

 

Werner Beeretz

 

 

 

 

 

Besuch des Imkervereins Bardenberg – Alsdorf bei der Demeterimkerei Birkmann in Lommersum bei Weilerswist am 07.05.2011:

 

Am 7. Mai besuchte unser Verein die Demeter-Imkerei Birkmann in Lommersum nahe Weilerswist.

Zweck dieses Besuches war das Kennenlernen der Arbeitsweise einer Bioimkerei, die eine wesensgemäße Betriebsweise verfolgt, dabei die Umwelt schont und ganz auf Nachhaltigkeit ausgerichtet ist. Grundprinzip ist die ganzheitliche Sichtweise der Demeter-Bewegung.

 

Angekommen in Lommersum wurden wir von dem Demeter-Imker, Herrn Birkmann, in seinem geschmackvoll restaurierten Bauerngehöft empfangen.

 

 

 

In lockerer Runde und freundlicher Athmosphäre stellte Herr Birkmann die Betriebsweise der Demeter-Imkerei bzw. deren Unterschiede zur herkömmlichen Imkerei heraus.

 

Herr Birkmann merkte an, dass die Demeter-Imkerei in gleichem Maße von dem Bienensterben betroffen ist wie die herkömmliche Imkerei.

Den derzeit bekannten bzw. vermuteten Ursachen wie Varroa-Befall, Pestizide auf den Äckern, zunehmende Verarmung des Blühangebots etc. und damit verbunden gfs. Schwächung des Immunsystems der Bienen über Volkserkrankungen bis hin zum Völkersterben ist die Demeter-Imkerei genauso ausgesetzt wie die herkömmliche Imkerei.

Umso erfreulicher ist in diesem Zusammenhang, dass die seitens der Demeter-Imkerei eingeführte Methode der Varroa-Bekämpfung mit organischen Säuren, wie der Oxalsäure, sich auch breiter Beliebtheit in der gesamten Imkerschaft  erfreut.

 

Die Demeter-Imkerei basiert zum einen auf der Grundlage einer entsprechenden EU- BIO-Richtlinie auch betreffend der biologischen Haltung von Bienen; zum anderen stellt sie aber auch eine Sonderform innerhalb der Bio- Bienenhaltung dar, da darüberhinaus die strenger gefassten Demeter-Richtlinien eingehalten werden müssen.

Mit diesen hoch gesteckten Ansprüchen gehen entsprechende Kontrollen einher, die das Einhalten der beiden vorgegebenen Richtlinien überwachen. Dementsprechend werden auch seitens des Prüfungsorgans zwei Zertifikate erteilt.

Die Demeter-Bewegung geht auf die Lehre der Anthroposophie von Rudolf Steiner Anfang des letzten Jahrhunderts zurück.

Die Imkerei soll daher neben der möglichst naturgemäßen Entwicklung des Bien und der Förderung der ihm innewohnenden Lebensprozesse möglichst ohne lenkenden Eingriff durch Menschenhand die Nachhaltigkeit und der sparsame Umgang mit Ressourcen beachten. Die Gewinnung von Honig zwecks Ernte bzw. Verkauf ist zwar gewollt und letztlich auch beabsichtigt, kann aber bei der ganzheitlich ausgerichteten Sichtweise nicht im Vordergrund stehen.

Ein besonders anschauliches Beispiel für angewandte Nachhaltigkeit ist die ausschließliche Verwendung von Holzbeuten aus nachwachsenden Hölzern.

Für die Lackierung der Holzbeuten gelten gleichartige Vorgaben.

Wie bereits angedeutet, steht die Betriebsweise, also die Haltung der Bienen im Vordergrund. Ein engmaschiges Netz von Wachs- und Honigproben nach den Demter-Richtlinien soll dies dann dauerhaft gewährleisten.

Wesentlicher Bestandteil der Demeter-Imkerei ist u.a.die Schwarmbetriebsweise.

Schwarmunterdrückende Maßnahmen sind nicht erlaubt; sie widersprechen den Demeter-Prinzipien zufolge der Natur des Biens. Die Schwarmquote der Völker beträgt ca. 60%.

Herr Birkmann trifft insofern recht günstige Umstände bei sich an, da sich die schwärmenden Völker regelmäßig an denselben Stellen niederlassen, welche obendrein recht unproblematisch von Menschenhand erreichbar sind.

Weitere eklatante Unterschiede zur herkömmlichen Imkerei, aber zugleich wesentlicher Eckpunkt der Demeter-Imkerei ist das Imkern mit nicht unterteilten Bruträumen und damit einhergehend der geförderte Naturwabenbau.

Ordnungsgemäßer bzw . nicht über die Rähmchenkanten hinausgehender Naturwabenbau erfordert ein lotgerechtes Ausrichten der Rähmchen (Drahtung ist wohl zulässig). Somit ist die Wasserwaage wesentliches und nicht wegzudenkendes Werkzeug im Repertoire des Demeter-Imkers. Auch dies markiert einen Unterschied zur herkömmlichen Imkerei.

In der Praxis behilft man sich unter anderem damit, dass man höhenverstellbare Füße, so wie man diese vom Prinzip her von der Möbelproduktion kennt, unter den Beuten installiert, so dass man die Völker entsprechend lotgerecht ausnivellieren kann.

 

In dem folgenden Bild kann man dies an den Füßen der rechten Zarge recht gut erkennen.

 

 Die Förderung des Naturbaus erfordert zwangsläufig ein Anpassen der Rähmchenmaße an die von der Natur vorgegebene Größe eines Brutnestes.

Dieses beträgt 24 cm. In Frage kommen daher Rähmchen in den Größenordnungen von 1,5 Zander und Dadant. Die Größenordnung eines Rähmchens für das Brutnest eines Demeter-Volkes lässt sich dem folgenden Bild entnehmen.

 

 

Wenn auch nach außen hin, ggfs. mehrere Zargen eines Systems sichtbar sind, so befindet sich in diesen jedoch immer nur eine Reihe von Brutwabenrähmchen in der oben gezeigten Größenordnung. Das unterlassene Unterteilen des Brutraumes kommt der oben dargelegten Förderung der einem Bienenvolk innewohnenden Lebensprozesse entgegen. Das Bienenvolk baut naturgemäß in eine Richtung nämlich im Regelfall nur einmal von oben nach unten. Die Bearbeitungsweise mit unterteilten Bruträumen, also die Zusammensetzung des Brutraumbereichs in mehrere „Etagen“ , in denen dann ggfs. auch wiederum Veränderungen vorgenommen werden ( z.B. Zargentausch, Wechseln von Waben innerhalb der Brutraumzargen etc.), ist nicht naturgemäß, stört die Harmonie im Volk, wirkt dem natürlichen Lebensprozess selbstredend entgegen und ist somit mit dem Leitbild der Demeter-Bewegung unvereinbar.

Ein Vorteil der großen vertikalen Rähmchenmaße sind entsprechend große Honigkränze über den Brutnesten. Die unmittelbare Nähe zur ausreichenden Futtermenge erspart den Bienen vor allen Dingen im Winter das Überqueren von Übergängen zwischen den einzelnen Wabenreihen bei den unterteilten Bruträumen.

Ein Verhungern von Völkern, resultierend aus dem nach Sichtweise der Demeter-Imkerei nicht artgerechten Platzieren von Honigvorräten in allen Ecken und Winkeln der Zarge mitsamt Übergängen (Brutraumunterteilung) welche die Bienen nicht aufsammeln können, also dem sogenannten Futterabriss wird somit entgegengewirkt. Ein Verhungern bei gefüllten Töpfen, was durchaus bei extrem horizontalen Beutenmaßen beobachtet werden kann, ist somit ausgeschlossen. 


Neben dem obligatorischen Naturwabenbau in dem Brutraum sind Mittelwände nur außerhalb derer, also in den Honigräumen zulässig. In Anbetracht der naturgemäßen Ausrichtung bei der Bienenhaltung verbietet sich der Gebrauch eines Absperrgitters.

Die Größe der Honigräume ist vergleichsweise klein. Vor allem die großen Futterkränze oberhalb der Brutnester wirken als Sperre und bieten der Königin sehr wenig Anreiz, in den ohnehin verhältnismäßig kleinen Honigräumen zu stiften.

Das Vermeiden von Kältezonen zwischen einzelnen Wabenreihen und auch der relativ klein bemessene Bereich der Honigräume führt dazu, dass die Wärmeregulierung auf Seiten der Bienen sich hauptsächlich auf den einzargigen Brut- und Futterbereich konzentrieren muss. Der  Energieaufwand ist vergleichsweise gering.

Bei Bedarf kann wohl eine weitere kleine Honigzarge aufgesetzt werden.

Die Honigernte findet zweimal im Jahr statt, die Ernte beträgt ca. 24 kg pro Volk.

Die Preise für Honig mit Demeter-Zertifikat belaufen sich in Lebensmittelgeschäften etc. auf ca. 8 -10 €.

Basierend auf dem Gedanken der Nachhaltigkeit und der angestrebten naturgemäßen Entwicklung des Bienenvolkes werden unter den Deckeln der Bienenvölker keine Folien platziert. Diese sind synthetisch zusammengesetzt und die Völker wären Dünsten und Gerüchen der verarbeiteten Folienmaterialien ausgesetzt.

Stattdessen werden Baumwolltücher benutzt, welche mit Bienenwachs getränkt werden.

 

Im weiteren Verlauf der Begehung der Imkerei wurden noch weitere an der Natur der Honigbiene ausgerichtete Betriebsweisen vor Ort anschaulich dargestellt und erläutert. Hervorzuheben ist dabei das Imkern mit dem Weißenseifener Hängekorb. 


 

Der Weißenseifener Hängekorb wird der naturgegebenen Form des Biens, nämlich der umgekehrten Ei-Form gerecht. Damit gewährleistet auch er direkt eine weitgehend natürgemäße Bienenhaltung. Der Brutraum ist ebenfalls nicht unterteilt, die Größenordnung des Korbes orientiert sich ebenfalls an die von der Natur vorgegebenen Maße.

Der Hängekorb ist aus Roggenstroh geflochten, welches von den Bienen nicht angefressen wird.

Im Inneren befinden sich halbrunde Oberträger, in denen Naturbau angelegt wird. Das Flugloch befindet sich am unteren Ende.


Zwecks Honiggewinnung kann über der offenen Korbbeute ein Kasten gestülpt werden, der mit Mittelwänden und /oder Leerwaben ausgestattet ist.

Da die Korbform der von der Natur vorgegebenen Form eines Bien sehr  entgegenkommt, wird diese Korbbeute von den Bienen gerne angenommen.

 

Ferner wurde die Betriebsweise an der polnischen Lagerbeute – warschaubreit –erläutert. Hier wird der Brutraum und ein oben einhängbarer Honigraum in einer Zarge unter einem aufklappbaren Deckel vereint.

Das Bilden von Ablegern geschieht bei dieser Betriebsweise durch Einschieben eines Trennschieds. Das Volk wird regelrecht geteilt, eine Hälfte bildet eine neue Königin heran, die andere Hälfte besteht als komplettes geschröpftes Volk weiter.

Da die Beute für den Bedarfsfall zwei Flugöffnungen hat, kann man zumindest für den Übergang dort zwei Völker beherbergen.

 


Die nun folgenden Aufnahmen sollen ein abschließendes Bild über die Betriebsweise in der besuchten Imkerei vermitteln.

Dabei hervorzuheben ist der vorbildliche Schleuderraum, welcher bei den ständigen Kontrollen mit einbezogen wird, (s. unten) 




und das Imkern mit einem sogenannten Warré-Bienenstock (s. nächstes Bild).

Bei dieser Betriebsweise sind ebenfalls Rähmchen und Mittelwände entbehrlich. Oben platzierte Anfangsstreifen reichen aus, um den Naturbautrieb der Bienen anzuregen. Die Bienen bauen dann auch hier von oben nach unten aus.

Dieses Verfahren ist traditionell wenig arbeitsintensiv und überlässt den Bien in weiten Teilen sich selbst. Da auch hier den Naturgesetzen durch entsprechende Zargengrößen von ursprünglich 40 cm, weitenteils freien Lauf gelassen wird, ist das Bienenvolk in der Regel robust und das Auftreten von Krankheiten wird eher selten beobachtet. Die traditionelle Betriebsweise findet laut der einschlägigen Literatur jedoch Grenzen in der Praxis bei der Varroabehandlung und bei der Honigernte, die in der Regel relativ gering ist (zumeist Brut in der oberen Zarge).

Es handelt sich dabei in der traditionellen Form um eine Betriebsweise eher für Liebhaber und Individualisten.

 

Und nun noch weitere Aufnahmen zum Abschluss:

 

 

 

 


Im Anschluss an die Begehung der Imkerei fand in entspannter Atmosphäre noch ein gegenseitiger Erfahrungsaustausch sowie eine angeregte und interessante Diskussion mit dem Schwerpunkthema Interessenvertretung der Imkerschaft und deren mögliche Optimierung statt.

 Die Exkursion endete mit der Rückfahrt in den Nordkries am späten Nachmittag.

 Herzogenrath, den 31.05.2011

 Werner Beeretz

 

 

Exkursion mit Günter Kalinka ins Fauna-Flora-Habitat (FFH) nördlich von Herzogenrath am 9. April 2011

 

Es war wieder soweit. Nachdem wir in den Vorjahren in Etappen das Wurmtal zwischen Aachen und Herzogenrath erkundet hatten, stand diesmal das FFH-Gebiet nördlich von Herzogenrath auf dem Programm.

Mit Günter Kalinka als Leiter der Exkursion hatten wir einen exzellenten Kenner der Flora und Fauna des Wurmtales zur Verfügung. Seit vielen Jahren ist er Vorsitzender der AG Wurmtal (www.ag-wurmtal.de).

Zunächst ging es von unserem Treffpunkt an der Eisenbahnbrücke in Worm-Wildnis am Betriebsgelände der Nievelsteiner Sandwerke vorbei in Richtung Finkenrath. Links des Weges konnten wir Abstecher zu Teichen und Weihern machen. Besonders der natürliche Bachlauf der Wurm war an einer Stelle von besonderer Schönheit.

In Höhe des ehemaligen Dorfes Finkenrath überquerten wir die Wurm und gelangten auf niederländisches Gebiet. Nach Passieren eines Gatters befanden wir uns in einem herrlichen Auenwald. Hier konnte uns Günter Kalinka einige seltene Pflanzen zeigen. Einige Teilnehmer hatten das Glück, einen Eisvogel bei der Jagd zu beobachten. Leider bekamen wir die dort weidenden Galoway-Rinder nicht zu Gesicht, sie hatten sich wohl ins Dickicht verzogen.

Über Haanrade erreichten wir die Baalsbrugger Mühle, die sich im Umbau befindet. Frau Marga Hauis führte uns durch das alte Gemäuer. Das Gebäude war früher die Bannmühle von Kloster Rolduc und soll wieder als Getreidemühle hergerichtet werden. Auch ein Holzbackofen soll errichtet werden, worin das Mehl aus der Mühle dann verbacken wird.

Anschließend konnten wir bei Kaffee und Kuchen und herrlichem Wetter noch lange die Gastfreundschaft genießen.

Mit Worten des Dankes an unsere Gastgeberin und an den Leiter der Exkursion endete ein sehr schöner und lehrreicher Nachmittag.

 

 

10. April 2010

Unsere Wanderung im Wurmtal fand bei gutem Wetter statt und hatte eine rege Beteiligung freue ich mich am Samstag, den 
Die Wanderung mit Natur- und Heimatkundlichen Themen führte unser 
Imkerfreund Günter Kalinka durch.

 

 

 

Bienenzuchtverein Bardenberg-Alsdorf